HINTERGRUND
Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion oder MBSR ist eine der wissenschaftlich am besten erforschten und in ihrer Wirksamkeit belegten Methoden zur Stressbewältigung. MBSR findet in Form von 8-Wochen-Kursen statt (einmal pro Woche zu jeweils 2,5 bis 3 Stunden).
MBSR wurde von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn für die Universitätsklinik von Worcester, Massachusetts zur Behandlung bzw. Begleitung von Patienten mit chronischen Schmerzen entwickelt, die als austherapiert galten und die so mit der Prognose konfrontiert wurden, in Zukunft wohl mit ihren Schmerzen leben zu müssen.
Inzwischen wird MBSR aufgrund seines unspezifischen Ansatzes, mit nicht veränderlichen Belastungen umgehen zu lernen, in vielen unterschiedlichen Bereichen angewendet, allen voran der Stressbewältigung.
Viele Absolventen des Acht-Wochen-Programms gaben an, dass sich MBSR nicht nur auf die Thematik ausgewirkt hat, wegen der sie sich ursprünglich zur Teilnahme entschieden hatten, sondern ihre gesamte Lebenseinstellung und Lebensqualität nachhaltig verbessert hat.
MBSR verbindet traditionelle Meditationsansätze (bspw. aus Buddhismus und Yoga) mit Stressforschung und moderner Psychologie. Die Methoden des MBSR beziehen den Teilnehmer mit in den Prozess ein, erfordern dadurch aber auch eine hohe Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit, bspw. das Erlernte während der Zeit des Kurses (und im Idealfall auch danach) auch außerhalb des Kurses anzuwenden und aktiv zu Hause zu praktizieren.
MBSR ist in seiner Wirkung neurologisch und klinisch erforscht und belegt.
Es wird weltweit erfolgreich im Gesundheitsbereich, in der Pädagogik, in Unternehmen, in Behörden und in sozialen Einrichtungen angewendet.
WIRKUNG
Nachgewiesene allgemeine Wirkung:
- Beruhigung von Körper und Geist
- deutlicheres Wahrnehmen und Erkennen von Gedanken, Impulsen, Emotionen und Körperempfindungen
- subjektive Erhöhung von Vitalität, Wohlbefinden und Lebensqualität
- Verbesserung bzw. Wiedererlangung von Selbstwirksamkeit durch höhere Fähigkeit zur Selbstregulation
- Stressreduktion
Nachgewiesene positive Auswirkungen auf folgende psychische und physische Faktoren bzw. den Umgang damit:
- Schmerzen
- chronische Erkrankungen
- Ängste
- Konfliktfähigkeit
- Impulskontrolle
- Emotionsregulation
- Stress / Resilienz
Dies wird erreicht durch folgende Effekte:
- Steigerung der Aufmerksamkeitsregulation
- Vertiefung des Körpergewahrseins
- bessere Wahrnehmung von Gedanken / Emotionen (z.B. Grübeln, Sorgen, Überforderung, Traurigkeit, Angst,...)
- höhere Akzeptanz des Wahrgenommenen und dadurch ein veränderter Umgang damit
- mehr Bewusstheit für Verhaltensweisen, Emotionen und Mind-Sets, die gesundheitsfördend wirken
Insgesamt lassen sich Veränderungen in mindestens acht Regionen der Hirnstruktur nachweisen, die u. A. die allgemeine Selbstregulation und insbesondere die Emotionsregulation steuern.
ZIELGRUPPE
Menschen die
- nach einer effektiven Stressbewältigung in ihrem Alltag suchen.
- körperliche, psychische oder psychosomatische Beschwerden haben und stressreduzierenden Umgang mit diesen Beschwerden lernen möchten
- ihre Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegenüber Stress präventiv erhöhen wollen
- einen gelasseneren Umgang mit den höhen und tiefen des Lebens erlernen möchten
- ihre subjektive Lebensqualität und Bewusstheit erhöhen möchten
KONTRAINDIKATIONEN (sollte nicht angewandt werden bei)
- akute Depressionen
- Psychoseneigung
- Schizophrenie
- schweres Trauma
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